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17.06.2011 17:30 Viel- Verdiener erben mehr
Die Geldelite produziert sich selbst. So das Resümee, welches aus einer von der
Deutschen Bank finanzierten Studie des Deutschen Instituts für Altersvorsorge
(DIA), gezogen werden kann. Bis 2020 werden 27% des Gesamtvermögens der
Deutschen, etwa 2,6 Billionen Euro vererbt. Davon entfallen alleine auf die
reichsten 2% ca. 800 Milliarden. Die aller meisten der Bundesbürger vererben leider
nur sehr wenig bis gar nichts. [Quelle: taz
..hier] JWD
Es ist ja leider eine Tatsache, dass sich
die
Vermögen immer schneller auf immer weniger Menschen verdichten. Genau dieses
Problem ist es, mit dem unsere Gesellschaft vor allen Anderen und künftig
noch mehr zu kämpfen hat. Ohne adäquate Lösungen ist der Fortbestand
aufgeklärter menschlicher Gesellschaften nicht zu haben. Gleichwohl wird diese
Debatte nicht geführt. Statt dessen werden täglich Pseudoprobleme wie
Demographie und Ähnliches auf die Agenda gesetzt.
Wo sind die gesellschaftstheoretischen Ansätze heutiger Zeit und die
Politiker, Linke ausgenommen, die Tabus durchbrechen, thematisieren und Lösungen anstreben. Eine
solche Hoffnung ist zugegebener maßen wohl eher illusorisch, da kaum jemand an
einflussreicher Stelle bereit zu sein scheint, über den kurzfristigen
persönlichen Erfolg
hinaus zudenken.
Ein Hebel zur Vermeidung extremer Vermögensanhäufung ist das Erbrecht. Bei den
derzeitigen Verhältnissen ist die Entstehung neofeudaler Strukturen nahezu
zwangsläufig, denn die Geldelite verhält sich nicht anders wie die Feudalherren
vergangener Tage. Sie schottet sich ab und zieht alle Macht mehr und mehr an
sich. So werden die Menschen wieder zunehmend von Geburt an ungleich und
gesellschaftlich gespalten. Die persönliche Leistung des Einzelnen ist für die
eigene Wohlfahrt immer bedeutungsloser, da die Vermögen und damit die materielle
Macht vererbt werden.
Darüber hinaus gibt es auch keine Rechtfertigung für die extreme Ungleichheit,
denn niemand kann ohne die Leistung anderer solch gigantische Reichtümer
anhäufen, wie dies immer stärker geschieht. Eine moderne Gesellschaft kann sich
diese kolossalen Ungleichheiten nicht Leisten. Aus meiner Sicht ist es deshalb
zwingend notwendig vererbbare Vermögen zu begrenzen. So könnte nicht nur der
Leistungsgedanke größere Bedeutung erlangen, sondern mehr Gerechtigkeit und
weniger Machtmissbrauch in unserer Gesellschaft möglich sein.
Zum Artikel bei nds.de
..hier
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