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28.07.2011 11:00
So genannter Aufschwung führt in die Konsumkrise.
Einzelhandelsumsätze schlechter als 1998!
Heiner Flassbeck - So geschieht das in Deutschland
regelmäßig mit einer der wichtigsten Zahlen, die es überhaupt für eine
Volkswirtschaft gibt, den Umsätzen des Einzelhandels. Während diese Zahl in den
USA als Schicksalszahl gilt und entsprechend gefeiert oder beweint wird,
ignoriert man sie hierzulande weitgehend und kommentiert lieber ausführlich die
notorisch irreführenden Meldungen verschiedener Konsumforschungsstellen über die
“Stimmung” der Konsumenten. [Quelle:
nds]
JWD
Das ist kein Zufall, sondern hat System, weil die Entwicklung des
Einzelhandelsumsatzes einem in Deutschland seit mehr als einem Jahrzehnt nur die
Tränen in die Augen treiben kann. Wenn man die inflationsbereinigten
Einzelhandelsumsätze in Deutschland im Jahre 1998 gleich einhundert setzt und
sie von dort an über alle Jahre bis heute weiterverfolgt, liegt man immer in der
Größenordnung von einhundert und fast nie darüber. Der Konsum stagniert also.
Die Krönung dieses Tiefgangs aber ist, dass man im Mai 2011 (bei den von der
Bundesbank kalender- und saisonbereinigten Werten) bei sage und schreibe 93
landet, das ist tatsächlich der tiefste Wert seit 1998. Nach zwei so genannten
wirtschaftlichen Aufschwüngen und mitten in einem XXL-Boom also haben die
Menschen in Deutschland in der Masse so wenig Geld in der Tasche, dass sie
weniger beim Einzelhandel kaufen als jemals zuvor in den vergangenen 13 Jahren.
[Quelle:
Badische Zeitung]
Zum Artikel in der 'Badischen Zeitung'
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