<< zurück | Home | JWD-Nachrichten | Teilen |

11.05.2013 21:15
Georg Schramm im Interview: “Gegen Jauch würde ich zur Wahl antreten”
Im Zuge eines Tourstopps seiner aktuellen Solotour mit dem Programm “Meister Yodas Ende” hat sich Georg Schramm eine ganze Stunde Zeit genommen, um sich mit NEOPresse ausführlich über seine Karriere, seine Pläne für die Zukunft, als auch über die Krise in Europa, die Qualität der Bundesregierung, seine persönlichen politischen Ambitionen und die politische Landschaft in Deutschland unterhalten. Das Gespräch führte Stefan Hofbauer. [Quelle: neopresse.com]  JWD

Zur Person Georg Schramm: Georg Schramm ist vielen bekannt aus den politisch-satirischen Fernsehsendungen „Scheibenwischer“(ARD) und vor allem „Neues aus der Anstalt“ (ZDF). Er wurde mit nahezu allen namhaften Kabarettpreisen des deutschsprachigen Raums ausgezeichnet, darunter der Deutsche Kleinkunstpreis, der Salzburger Stier und der Schweizer Kabarettpreis Cornichon. Mehr zur Person und Biographie auf www.georg-schramm.de.

NEOPresse.com: Vielen Menschen sind Sie bekannt aus „Neues aus der Anstalt“ (ZDF) sowie vom „Scheibenwischer“ in der ARD. Bei beiden Formaten sind Sie nach einiger Zeit wieder ausgeschieden. War das Fernsehen nicht Ihr Metier oder woran ist es gescheitert?

Georg Schramm: „Neues aus der Anstalt“ ist gar nicht gescheitert. Ich habe beides zusammen fast 10 Jahre gemacht. Eine Livesendung im Abstand von 4 bis 6 Wochen, da ist man einem natürlichen Verschleiß unterworfen. Es gibt nur wenige, die das auf gleichbleibend hohem Niveau durchstehen. Beim „Scheibenwischer“ konnte ich mich mit den Kollegen nach dem Abgang von Dieter Hildebrandt über die Konzeption der Sendung nicht mehr einigen. Ich bin dann ausgeschieden, weil ich die Sendung gerne anders gestaltet hätte, alle anderen aber zufrieden waren.

„Neues aus der Anstalt“ war für mich eine große Anstrengung, aber auch ein großes Vergnügen. Ich habe aufgehört bei „Neues aus der Anstalt“, weil ich gemerkt habe, dass ich nicht mehr beides schaffe: Bühne und eine sehr zeitaufwändige Fernsehsendung. Ich musste eine Entscheidung treffen. Ein Jahr vor dem Abschied hatte ich mich noch für die Fernsehsendung entschieden und keine Tournee gemacht, ein Jahr später war dann eben die Bühne dran. Ich hatte ein neues Programm und habe mich dann für die Bühne und gegen die Sendung entschieden. Das habe ich auch nicht bereut. Eine zentrale Rolle in einer Fernsehsendung und eine Tournee nebenbei wäre nicht zu schaffen gewesen. Ich habe mit dem Urban (Priol Anm. d. Red.) 36 Sendungen gemacht und bin erhobenen Hauptes und zufrieden gegangen, dass ich nicht erst gegangen bin, weil das ZDF mir den Rat gegeben hat.

NEOPresse.com: Ein kurzer Exkurs zu den „öffentlich Rechtlichen“: Es gab ja in Deutschland große Diskussionen um die „Zwangsgebühr“. Diese wiederum verweisen auf die Notwendigkeit der Gebühren, um die Unabhängigkeit zu wahren. Wie unabhängig sind die „öffentlich Rechtlichen“ tatsächlich? Wären Ihre deutlichen Aussagen gegenüber deutschen Politikern auch in einer Sendung möglich gewesen, die keinen satirischen Charakter hat?

Schramm: Gute Frage, ich vermute eher nicht. Die Sendung war zurecht im Unterhaltungsbereich angesiedelt. Thomas Bellut, damals noch nicht Intendant, sondern Programmdirektor, hat sich vor uns gestellt und an unsere Vernunft appelliert, die Freiräume so zu nutzen, dass wir erhalten bleiben, aber nicht als Drohung sondern als Hinweis.

Wenn man bedenkt, wie übel die Politik, und hier insbesondere die CDU natürlich, dem Chefredakteur im politischen Teil des ZDF reingeredet hat, damals hat die CDU verhindert, dass der Vertrag des anerkannten und geschätzten politischen Kopfes des ZDF, Nikolaus Brender, verlängert wurde, da kann man dann nicht generell sagen, die Unabhängigkeit ist gegeben. Über den Beirat regiert die Politik massiv in ZDF und ARD rein, also haarsträubend und eigentlich nicht verfassungsgerecht, um es höflich zu formulieren. Das Ausmaß der Einmischung ist eigentlich ein Verstoß gegen den Vertrag der öffentlich Rechtlichen. Die Gebühren wären eigentlich nur gerechtfertigt, wenn das Programm tatsächlich eine Alternative zu den Privatsendern wäre, aber ein erschütternd großer Teil des Programms ist keinen Deut besser als das der Privaten und diesen Vorwurf muss man auch als (Zwangs)Gebührenzahler sehr deutlich erheben. Ich bin gespannt, wann es die ersten Klagen gibt. [..]

Weiterlesen im Originaltext bei ' neopresse.com ' ..hier

Anmerkung: Es lohnt sich das vollständige Interview bei ' neopresse.com ' zu lesen. ..hier



Youtube


 
<< zurück | Home |