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01.10.2013 22:00
Die Arbeitslosigkeit in Deutschland steigt deutlich
Auch nach der Wahl wird die Öffentlichkeit munter mit Falschmeldungen in die Irre geführt. Im Zuge der monatlichen Vorstellung der Arbeitsmarktdaten wird gemeldet, der deutsche Arbeitsmarkt sei in einer guten Grundverfassung, Die Arbeitslosenquote sei gesunken. Gleichwohl würden sich jedoch strukturelle Probleme immer deutlicher zeigen. JWD

Heiner Flassbeck  und Friederike Spiecker gehen auf die Verdrehung der Sachverhalte ein und schreiben dazu Folgendes:
[Auszüge:]
[..] Falscher kann man es eigentlich nicht mehr sagen. In Wirklichkeit ist die Zahl der Arbeitslosen im September 2013 (saisonbereinigt natürlich) um 25 000 gestiegen, was zeigt, dass es keine Herbstbelebung gibt (außer der unsinnigen Aussage, dass im September der Urlaub allgemein vorbei ist). Auch ist der Arbeitsmarkt nicht mehr in einer guten Grundverfassung, denn, wie in dem beiliegenden Bild klar zu erkennen, steigt schon seit Beginn des Jahres 2012 die Arbeitslosigkeit ohne Unterbrechung von Quartal zu Quartal. Seit dem niedrigsten registrierten Wert von 2,865 Millionen im ersten Quartal 2012 ist sie um 90000 auf 2,955 Millionen gestiegen.

+
[Quelle: flassbeck-economics.de]

Noch absurder aber ist die Aussage von Herrn Alt*, dass die „strukturellen Probleme immer deutlicher werden“. Wieder ist es genau umgekehrt: Die konjunkturellen Probleme werden deutlicher. Die deutsche Wirtschaft ist in einer lang anhaltenden Flaute, in der die Unternehmen immer mehr dazu übergehen, ihre Arbeitskräfte der sinkenden Auslastung der Kapazitäten anzupassen. Das ist aber erst der Anfang. Eine Reihe von Großunternehmen hat schon angekündigt, im Rahmen von Sparmaßnahmen in großem Stil Arbeitskräfte „freizusetzen“.

Siemens spricht von 5000 Entlassungen in Deutschland, die chemische Industrie von mehreren Fällen von Entlassungen von 1000 Personen. Das ist Konjunktur und sonst nichts. Jetzt schon wieder „strukturelle Probleme“ an die Wand zu malen ist reine neoklassisch-neoliberale Ideologie, die darauf hinausläuft, die nächsten Kürzungen bei der Arbeitsmarktpolitik oder im Sozialbereich allgemein vorzubereiten. [..]

Weiterlesen im Originalartikel bei ' flassbeck-economics.de ' ..hier


*) Heinrich Alt, Vorstand Grundsicherung der Bundesagentur für Arbeit [..hier]


 
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