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18.12.2013 16:20
Der verschwiegene „Klassenkampf von oben“ – Ein politischer Skandal sondergleichen
Wenn Sie heute die hoffentlich guten Reden zum 100. Geburtstag von Willy Brandt hören, dann werden Sie selten etwas davon vernehmen, dass Willy Brandt und seine Partei im Wahlkampf 1972 einer massiven Kampagne finanziell potenter Kräfte ausgesetzt waren. Damals rotteten sich Leute aus der Wirtschaft zusammen, gründeten Briefkastenfirmen und allerlei Initiativen und schalteten meist anonym über 100 Anzeigen. Diese Wahlhilfe für die CDU und CSU kostete nach Schätzungen rund 34 Million DM und damit mehr als der offizielle Wahlkampf der großen Parteien. [Quelle: nds.de / Albrecht Müller] JWD

In den meisten historischen Werken kommt diese politische Intervention des „großen Geldes“ nicht vor oder wird allenfalls am Rande erwähnt. Das ist offensichtlich ein Liebesdienst der Historiker für die finanziell gut ausgestattete Oberschicht. Deshalb dokumentieren wir den „Klassenkampf von oben“. – Wenn Sie politisch interessiert sind oder sich einfach für die jüngere Geschichte interessieren oder einfach nur wissen wollen, wie die Machtverhältnisse in Deutschland waren und sind, dann sollten Sie sich die Machwerke anschauen. Das kostet allerdings etwas Zeit. Aber es lohnt sich.

Der Zugang zur Dokumentation:

Auf der folgenden Adresse erhalten Sie mit folgenden Zugangsdaten Zugriff auf die Dateien:
NAME: AMBRANDT
PASSWORT: AMBRANDT2013

Die Anzeigen sind von 50 verschiedenen Initiativen und Briefkastenorganisationen geschaltet worden. Um Ihnen die Orientierung zu erleichtern, sind am Ende dieses Textes als Anhang diese verschiedenen Organisationen und Hilfstruppen der CDU und CSU aufgelistet.

An dieser Stelle zunächst noch ein großer Dank an das Archiv der sozialen Demokratie. Dort lagern die Anzeigen aus dem Bundestagswahlkampf 1972. René Weigt hat sie zur Dokumentation aufbereitet. Ihm und dem Archiv gebührt unser Dank.

Die meisten Anzeigen sind vor 40 Jahren im rororo-Aktuell Band Nr. 1658 dokumentiert worden. Damals, 1973, herausgegeben von Jörg Richter unter dem Titel „Klassenkampf von oben? Oder Angstmacher von rechts“. Und diese Dokumentation wiederum basierte auf der vom SPD-Vorstand und seinem Bundesgeschäftsführer Holger Börner vorgelegten Dokumentation zu den Hintermännern der damaligen Kampagne der Union.

Der Begriff „Klassenkampf von oben“ stammt übrigens vom damaligen NRW-Ministerpräsidenten und stellvertretenden SPD-Vorsitzenden Heinz Kühn.

Die Kampagne war ausgesprochen aggressiv. Die Hintermänner der Union hatten die Drecksarbeit übernommen. [..]

Sehr interessant ist das Versagen der Historiker und der Geschichten schreibenden Journalisten
Nahezu alle beschreiben zum Beispiel den hohen Tarifabschluss im öffentlichen Dienst im Frühjahr 1974 und werten diesen als letzten großen Tritt gegen Willy Brandt, als Beleg seines angeblichen wirtschaftspolitischen und finanzpolitischen Versagens und als eine maßgebliche Ursache für den Rücktritt. [..]

Der Geburtstag Willy Brandts könnte so auch Anlass für einen Text über das jämmerliche Versagen der einschlägigen Historiker sein. Allein am Beispiel des Wahlkampes 1972 könnte ich Seiten mit Belegen für dieses Versagen füllen. Vielleicht ein andermal.[..]

Weiterlesen im vollständigen Originaltext bei ' nds.de ' ..hier


 
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