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06.05.2014 21:25
Warum hat Washington Putin im Fadenkreuz?
Der US-Autor Mike Whitney fragt, was Washington eigentlich mit seiner beispiellosen Hetzkampagne gegen Putin und Russland erreichen will? - Washington will Moskau wirtschaftlich schwächen; durch die Reduzierung seiner Einnahmen aus den Gasverkäufen soll Russland die Fähigkeit genommen werden, sich selbst und seine Interessen zu verteidigen. Die USA wollen die wirtschaftliche Vereinigung Europas mit Asien verhindern. [Quelle: luftpost-kl.de] JWD

Ein De-Facto-Bündnis der EU mit Russland wird als direkte Bedrohung für die angestrebte US-Weltherrschaft angesehen. Die US-Provokationen im Konflikt um die Ukraine sind ohne Washingtons strategische Neuorientierung – die Abkehr vom Mittleren Osten und die "Hinwendung zu Asien" – nicht zu verstehen (..hier).

Diese so genannte "Neuausrichtung" ist der Versuch, den Machtzuwachs Chinas so unter Kontrolle zu halten, dass er die hegemonistischen Bestrebungen der USA nicht gefährdet. Es gibt verschiedene Denkansätze, wie das erreicht werden könnte, die sich, vereinfacht ausgedrückt, in zwei Hauptrichtungen bewegen.

Die Anhänger beider Denkschulen lassen sich als "Drachentöter" und "Panda-Freunde" charakterisieren. Die Drachentöter bevorzugen eine Strategie der Eindämmung, während die Panda-Freunde auf Annäherung setzen. Die endgültige Ausrichtung der China-Politik der USA steht noch nicht fest, aber der Streit um die Senkaku-Inseln im Südchinesischen Meer (..hier) deutet darauf hin, dass die USA letztlich doch auf militärische Stärke setzen werden.

Was hat das Erringen der Kontrolle über China mit den US-Aktivitäten in der Ukraine zu tun?
Ziemlich viel! Washington sieht seine regionale Dominanz (über Europa) zunehmend durch Russland bedroht. Moskau Einfluss ist vor allem deshalb stärker geworden, weil es sein Netz von Öl- und Gas-Pipelines von Zentralasien bis nach Europa ausgeweitet hat. Deshalb hat Washington die Ukraine als Ausgangspunkt für einen Angriff auf Russland ausgewählt, weil auch ein starkes Russland, das wirtschaftlich in Europa integriert ist, eine Bedrohung für die US-Hegemonie darstellt. Washington will ein schwaches Russland, das die US-Pläne zur Erringung der Kontrolle über die Energieressourcen Zentralasiens nicht stört.

Derzeit kommen etwa 30 Prozent des in West- und Mitteleuropa benötigten Erdgases aus Russland, und das russische Gas fließt zu 60 Prozent durch die Ukraine (..hier). Viele Wohnungen in Europa werden mit russischem Erdgas geheizt, auch viele Fabriken sind darauf angewiesen. Von den guten Handelsbeziehungen zwischen der EU und Russland profitieren beide Seiten gleichermaßen.

Weil die USA keinerlei Vorteile von der Partnerschaft zwischen der EU und Russland haben, will Washington den Zugang Moskaus zum wichtigen europäischen Markt blockieren. Diese Art Wirtschaftssabotage ist eigentlich schon eine Kriegshandlung.

Die großen westlichen Ölkonzerne haben einmal geglaubt, sie könnten Moskaus lukratives Gasgeschäft mit der EU durch den Bau eigener Pipelines an sich reißen. Weil dieser Plan gescheitert ist, versucht Washington jetzt den Plan B umzusetzen: die Unterbrechung der russischen Gaslieferungen in die EU. Indem sich die USA zwischen die beiden Handelspartner drängen, hoffen sie, den Energiehandel und damit auch das Wirtschaftswachstum auf den beiden Kontinenten Europa und Asien kontrollieren zu können.

Obama und Konsorten haben dabei aber das Problem, die Menschen in der EU davon überzeugen zu müssen, dass es auch in ihrem Interesse ist, wenn sie, um ihre Häuser heizen zu können, 2015 doppelt so viel (für Gas) bezahlen müssen wie 2014; dazu wird es nämlich kommen, wenn der US-Plan tatsächlich gelingen sollte (..hier). Um ihr Ziel zu erreichen, geben sich die USA alle Mühe, Putin in eine Konfrontation zu locken; dann könnten ihn die westlichen Medien als gefährlichen Aggressor brandmarken, der die Sicherheit Europas bedroht. Mit der Dämonisierung Putins ließe sich auch rechtfertigen, dass die EU auf russisches Erdgas verzichtet. Das (entgangene Geld) würde die russische Wirtschaft schwächen, und außerdem könnte die NATO ihre vorgeschobenen Basen noch näher an die russische Westgrenze rücken.

Obama schert sich nicht darum, dass Menschen unter höheren Gaspreisen leiden oder sogar erfrieren müssten. Ihm geht es nur darum, sich den vielversprechendsten und ertragreichsten Markt zu sichern, den dieses Jahrhundert weltweit zu bieten hat. Für ihn zählt nur, dass Russland durch sinkende Einnahmen aus dem Gasgeschäft die Fähigkeit verlieren würde, sich selbst und seine Interessen zu verteidigen.

Obama will die Weltherrschaft erringen.
Nur die zählt. Weil das allgemein bekannt ist, sind die Medienberichte über die täglichen Ereignisse in der Ukraine bei gleichzeitigem Verschweigen der damit verfolgten Absichten einfach nur lächerlich. Sie sind nur Symptome der dahinter stehenden krankhaften US-Strategie.

Zbigniew Brzezinski hat in einem Artikel für Foreign Affairs geschrieben, dass es für Washington keinen Sinn macht, in seiner Politik Europa und Asien zu trennen: "Weil Eurasien jetzt tatsächlich zum entscheidenden geopolitischen Schachbrett geworden ist, darf die US-Politik nicht mehr zwischen Europa und Asien trennen. Die künftige Machtverteilung in Eurasien ist von entscheidender Wichtigkeit für den globalen Einfluss der USA und ihr historisches Erbe." [...]

Weiterlesen im übersetzten Originaltext bei ' luftpost-kl.de ' ..hier


Anmerkung: Ersetzt man die Worte US-Regierung und Obama mit den Namen der dahinter verborgenen Machthabern, z.B. Rockefeller oder Rothschild wird das Ganze noch ein ganzes Stück plausibler und somit verständlicher.

 
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