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01.12.2014 01:00
Die USA und Europa versuchen mit der Anfeindung Russlands
nur von ihrem Bankrott abzulenken
- Der in Nordirland geborene britische Agrarchemiker und Autor Finian Cunningham zeigt die eigentlichen Beweggründe des Westens für das Anheizen des Konfliktes mit Russland auf. - US-Präsident Obama und führende europäische Politiker haben versucht, den G20-Gipfel in Australien zu einem Forum für Anschuldigungen gegen Russland zu machen, anstatt sich mit den lästigeren Problemen der krisengeschüttelten Weltwirtschaft zu befassen. [Quelle: luftpost-kl.de] JWD

Bei den jährlichen Treffen der Vertreter führender Volkswirtschaften sollen eigentlich Probleme der Weltwirtschaft behandelt werden. Und Probleme gibt es wahrhaftig genug, weil die Armut mittlerweile auch in Nordamerika und in Europa ein Rekordniveau erreicht hat. Nach neuen, von der EU erhobenen Daten sind jetzt (auch in Europa) 122 Millionen Menschen – also ein Viertel der Bevölkerung – von Armut betroffen.

Auch in den USA wachsen die sozialen Probleme, weil der Wirtschaftsaufschwung trotz beschönigender Statistiken der Regierung, in denen behauptet wird, die Arbeitslosigkeit sei stark zurückgegangen, nur sehr schwach ist. Der US-Kommentator Paul Craig Roberts hat zu Recht darauf hingewiesen, dass die offiziellen Arbeitslosenzahlen der USA wertlos sind, weil Millionen Langzeitarbeitslose nicht mehr erfasst werden. Nach einer Prognose des prowestlichen Internationalen Währungsfonds / IWF sind die wirtschaftlichen Aussichten auch weltweit eher schlecht.

Deshalb hätte sich der G20-Gipfel am letzten Wochenende doch eigentlich damit beschäftigen müssen, wie die teilnehmenden Regierungen ihre Bemühungen koordinieren kön - nen, um durch massive öffentliche Investitionen wieder mehr Menschen (vernünftig bezahlte) Arbeit zu verschaffen, um mit steigenden Sozialausgaben die wachsende Armut zu lindern und um das gestörte Gleichgewicht zwischen Kapital und Arbeit neu auszubalancieren. Das ist aber nicht geschehen. Obama und die führenden europäischen Politiker haben sich nicht um wirtschaftliche Probleme, sondern nur um die "Sicherheit" gekümmert, und unter Berufung auf die von ihnen provozierte Ukraine-Krise vor allem versucht, den inter - nationalen Druck auf Russland zu erhöhen.

Der US-Präsident hat die Delegierten in Brisbane auch wissen lassen, dass die USA die Welt im Kampf gegen das Terrornetzwerk des Islamischen Staates, gegen die Ebola-Seuche – die nur eine winzige Minderheit der Weltbevölkerung gefährdet – und "gegen die russische Aggression in der Ukraine" anführen wollen. Obama behauptete, Russland sei eine "Bedrohung für die ganze Welt" und wiederholte erneut die unbewiesene Anschuldigung, Russland sei für den Absturz des malaysischen Verkehrsflugzeuges über der Ukraine verantwortlich, bei dem im Juli 298 Menschen ihr Leben verloren.

Obamas Vorwürfen an die Adresse Russlands hat sich auch Hermann Van Rompuy, der Präsident des Europarates, angeschlossen, der ebenfalls am G20-Gipfel teilnahm. Van Rompuy – ein von niemand gewählter Bürokrat, der mit einem Gehalt von mehr als 500.000 Dollar der höchstbezahlte Politiker der Welt ist – kündigte an, dass sich die EU- Außenminister nach dem Gipfel treffen werden, um zusätzliche Wirtschaftssanktionen gegen Russland zu beschließen.

"Russland muss den Zustrom von Waffen und Truppen von seinem Territorium in die Ukraine stoppen und die zurückziehen, die bereits dort sind," sagte der ehemalige belgische Premierminister, ohne die geringsten Beweise dafür vorzulegen, dass seine Behauptungen zutreffen.

Schon die drei vorher beschlossenen EU-Sanktionsrunden gegen Russland beruhten auf unbewiesenen Beschuldigungen; obwohl auch der angeblich von Moskau veranlasste Abschuss des malaysischen Verkehrsflugzeuges nicht durch Fakten belegt werden konnte, bleibt der Westen bei seinen politisch begründeten Verdächtigungen. Russland hat eine Beteiligung an den Kämpfen in der Ostukraine bisher immer bestritten und beteuert, weder Waffen noch Truppen geschickt zu haben. Es hat den Westen aufgefordert, seine Anschuldigungen zu beweisen; obwohl das nicht geschehen ist, werden die unbewiesenen Vorwürfe einfach fortgesetzt.

Die russische G20-Delegation hat auch die jüngste Behauptung, russische Militärkonvois seien in die Ostukraine eingedrungen, als haltlose "Horrorstory" zurückgewiesen, weil dafür keine nachprüfbaren Beweise vorlägen.

Moskau hat zu Recht darauf hingewiesen, dass der Konflikt in der Ostukraine Washington und seinen europäischen Verbündeten anzulasten ist, weil die im Februar den Sturz einer gewählten Regierung unterstützt und in Kiew ein gewalttätiges Regime an die Macht gehievt haben; das hat sofort eine mörderische Offensive gegen die Russisch sprechende Bevölkerung in der Ostukraine in Gang gesetzt, weil die sich geweigert hat, den vom Wes - ten inszenierten Staatsstreich anzuerkennen.

Russland hat Satellitenaufnahmen, Radaraufzeichnungen und Gesprächsmitschnitte der Flugaufsicht veröffentlicht, die alle darauf hindeuten, dass Streitkräfte des vom Westen gestützten Regimes in Kiew das malaysische Verkehrsflugzeug abgeschossen haben. Der russische Kanal 1 hat letzte Woche ein Satellitenbild verbreitet, auf dem zu sehen ist, dass sich ein Kampfjet dem Verkehrsflugzeug nähert (weitere Informationen dazu ..hier).

Dieses Foto nährt den schon vorher geäußerten Verdacht, dass das Passagierflugzeug im Auftrag Kiews von einem Kampfjet abgeschossen und nicht von einer Boden-Luft-Rakete der prorussischen Selbstverteidigungskräfte in Donezk getroffen wurde, wie die westlichen Medien von Anfang an und Obama am letzten Wochenende auf dem G20-Gipfel behauptet haben.

Wegen des totalen Mangels an belastbaren Beweisen ist es offensichtlich, dass hinter den von den USA ausgehenden Anfeindungen Russlands noch ganz andere Beweggründe stecken müssen. Eigentlich geht es um die Osterweiterung der NATO zu einem Instrument, das nach dem Kalten Krieg die US-Weltherrschaft sichern soll, um die Einkreisung Russlands und den Versuch der USA, diesen global agierenden Wirtschaftsrivalen zu schwächen, um die Vereitelung einer multipolaren Welt, die den Machtanspruch der USA gefährden könnte, und um die sinkende Bedeutung des Dollars als Weltreservewährung.

Der verzweifelte Versuch, den Anspruch der USA auf Weltherrschaft mit Unterstützung ihrer europäische Vasallen doch noch durchzusetzen, wird die Weltwirtschaft aber nur noch mehr zerrütten und die Armut verschlimmern. In Wahrheit haben Washington und seine europäischen Verbündeten keine echte Alternative, um ihre Volkswirtschaften und die Weltwirtschaft zu beleben. Ihre neoliberale, kapitalistische Politik führt in eine Sackgasse, weil sie die Finanzoligarchie immer reicher macht, und die Masse der Bevölkerung in immer mehr Staaten ins Elend treibt; das ist der Hauptgrund dafür, dass sich die Weltwirtschaft unaufhaltsam im Niedergang befindet.

Russland hingegen zeigt mit seinem ehrgeizigen neuen Handelskonzept und den Finanzpartnerschaften – insbesondere mit seinen eurasischen Partnern China und Indien und den anderen BRICS-Staaten (Brasilien und Südafrika) – einen klugen Weg aus der globalen Stagnation auf. Diese neue geostrategische Entwicklung ermöglicht eine sicherere, das Völkerrecht achtende internationale Ordnung, in die alle Staaten einbezogen werden können.

Das erklärt, warum Obama und das europäische Establishment alles getan haben, um den G20-Gipfel von den Problemen der Weltwirtschaft abzulenken und Russland zum Sündenbock für das Chaos zu machen, das sie selbst angerichtet haben. Die westlichen Regierungen sind auch geistig bankrott und unfähig, neue Ideen zur Lösung der Wirtschaftsprobleme der Welt zu entwickeln. Und sie wissen sehr wohl, dass ihre kapitalistische Wirtschaftspolitik für die große Krise verantwortlich ist, mit der sich die Menschheit im 21. Jahrhundert konfrontiert sieht.

Die eigentlichen Bedrohungen für die Welt sind der Niedergang der Wirtschaft und die wachsende Armut. Weil sie diese Probleme nicht lösen, sondern nur noch schlimmer machen können, haben die führenden Politiker der USA und Europas Scheinprobleme wie die Sicherheit, und die angebliche "russische Aggression" auf die Tagesordnung des G20-Gipfels gesetzt. [...]

Weiterlesen im Originaltext bei ' luftpost-kl.de ' (PDF) ..hier

 
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