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09.09.2014 11:20
Die historische Perspektive des Gaza-Massakers von 2014
Zu Israels "Operation Protective Edge" gegen den besetzten Gaza-Streifen -
Für Ilan Pappé gehört auch der jüngste israelische Überfall auf Gaza zur Gesamtstrategie, mit der sich die israelische Regierung alle jetzt noch von Palästinensern bewohnten Gebiete aneignen will. - Die Menschen in Gaza und andernorts in Palästina sind enttäuscht über das Ausbleiben deutlicher internationaler Reaktionen auf das Blutbad und die Verwüstungen, die durch den erneuten israelischen Überfall im Gaza-Streifen angerichtet wurden. [Quelle: luftpost-kl.de] JWD

Die Unfähigkeit oder auch die fehlende Bereitschaft, etwas dagegen zu unternehmen, lässt sich wohl in erster Linie daraus erklären, dass die israelischen Begründungen für die Krise in Gaza allgemein akzeptiert wurden. Israel hat die Ursachen für das gegenwärtige Massaker in Gaza ja auch sehr überzeugend dargestellt. Die Tragödie sei durch einen grundlosen Raketenangriff der Hamas auf den jüdischen Staat ausgelöst worden, auf den Israel aus Gründen der Selbstverteidigung reagieren musste.

Westliche Mainstream-Medien, Akademiker und Politiker kritisieren allenfalls das Ausmaß der Gewaltanwendung Israels, bringen aber keine grundsätzlichen Einwendungen dagegen vor.

Im Internet und in alternativen Medien werden das israelische Vorgehen und die dafür angegebenen Begründungen hingegen entschieden zurückgewiesen. Dort wird der israelische Überfall mit großer Übereinstimmung als Kriegsverbrechen bezeichnet und deshalb verurteilt. Die unterschiedlichen Betrachtungsweisen erklären sich hauptsächlich daraus, dass sich (Friedens- und andere) Aktivisten intensiver mit dem ideologischen und historischen Kontext der gegenwärtigen israelischen Aktion in Gaza beschäftigen. Mein Beitrag ist ein bescheidener Versuch, die Tendenz zu einer grundsätzlichen Auseinandersetzung mit dem Konflikt (zwischen Israel und den Palästinensern) weiter zu vertiefen.

Spontanes Massaker?
Aus der historischen Einordnung und Einschätzung des gegenwärtigen und der drei vorausgegangenen israelischen Angriffe auf Gaza, die seit 2006 stattgefunden haben, ergibt sich eindeutig, dass Israel damit eine Politik des Völkermordes betreibt. Dieses Schritt für Schritt erfolgende massenhafte Töten ist weniger das Produkt einer mitleidlosen Rachsucht als das unvermeidliche Ergebnis der Gesamtstrategie, die Israel gegenüber allen Palästinensern und besonders gegenüber denen in den seit 1967 besetzten Gebieten verfolgt.

Dieser Zusammenhang muss hergestellt werden und zwar deshalb, weil der israelische Propaganda-Apparat die aktuelle Politik der israelischen Regierung immer wieder aus diesem Zusammenhang herauszulösen versucht und für jede neue Welle der Zerstörung und des Tötens auf den Schlachtfeldern Palästinas neue Vorwände geltend macht.

Die Strategie der israelischen Regierung, ihre brutale Politik immer als spontane Reaktion auf irgendeine aktuelle Aktion der Palästinenser auszugeben, ist genau so alt wie die zionistische Präsenz in Palästina. Sie dient immer wieder zur Rechtfertigung der zionistischen Vision von einem zukünftigen Staat Palästina, in dem es allenfalls nur noch sehr wenige hier geborene Palästinenser geben soll. Die Mittel, mit denen dieses Ziel angestrebt wird, haben sich im Lauf der Jahre geändert, die Absicht nicht: Unabhängig von der jeweiligen zionistischen Vision eines jüdischen Staates soll es darin möglichst wenige Palästinenser geben.

Die heutige Regierung hat die Vision von einem (rein jüdischen) Israel, das sich fast über das ganze historische Palästina erstreckt, obwohl dort noch Millionen von Palästinensern leben.

Diese Vision stieß auf Schwierigkeiten, weil Israel in seiner Gier nach Land seit der Besetzung im Juni 1967 auch das Westjordanland und den Gaza-Streifen immer stärker unter seine Kontrolle zu bringen versucht. Israel möchte sich die besetzten Territorien aneignen, ohne der palästinensischen Bevölkerung die Rechte israelischer Staatsbürger zu gewähren.

Der 1967 eingeleitete angebliche "Friedensprozess" diente nur dazu, Zeit zu gewinnen und die beabsichtigte Landnahme zu kaschieren. Im Lauf der Jahrzehnte differenzierte Israel zwischen Gebieten, die es sich sofort angeeignet hat, und Gebieten, in denen es die palästinensische Bevölkerung durch wirtschaftliche und geografische Strangulierung dezimiert, um dann auch diese Restgebiete – ethnisch gesäubert – übernehmen zu können. Deshalb wurde das Westjordanland in "jüdische" und 2 "palästinensische" Zonen aufgeteilt; damit wurden Tatsachen geschaffen, mit denen die meisten Israelis gut leben können, so lange sich die Palästinenser mit ihren (an die Apartheid in Südafrika erinnernden) Bantustans, zufrieden geben, in denen sie wie in großen Gefängnissen leben müssen. [...]

Weiterlesen im übersetzten Originaltext bei ' luftpost-kl.de ' (PDF) ..hier


Passend zum Thema:

03.09.2014 [Quelle: jungewelt.de / Karin Leukefeld]
Erneuter Landraub
Israel konfisziert als »Strafaktion« 400 Hektar im besetzten Westjordanland

Die israelische Militärbehörde hat am Sonntag 400 Hektar palästinensischen Bodens südlich von Bethlehem konfisziert. Diesen neuerlichen Landraub im besetzten Westjordanland begründet Israel damit, dass dies eine Strafaktion wegen der Entführung und Ermordung von drei israelischen Jugendlichen Anfang Juni sei. Drei festgenommene Palästinenser aus Hebron werden der Tat beschuldigt, Beweise dafür liegen allerdings nicht vor.

Bei dem Gebiet handelt es sich um Ackerland und Olivenhaine, die seit Jahrhunderten von Palästinensern aus den Orten Surif, Husan, Al Jabaa und Bethlehem bearbeitet werden. Muhammad Ghuneimat, Bürgermeister der Stadt Surif, beschrieb, wie israelische Soldaten in den Hainen Zettel aufgehängt hätten, auf denen die Beschlagnahmung bekannt gegeben wurde. Die palästinensischen Eigentümer haben 45 Tage Zeit, Einspruch zu erheben. Erfahrungsgemäß werden diese Beschwerden von Israel abgeschmettert. Juristische Grundlage für den neuerlichen Landraub ist ein Gesetz aus dem Jahr 1858, als Palästina Provinz des Osmanischen Reiches war.

Teile des nun beschlagnahmten Landes waren nach Informationen der israelischen Bürgerrechtsbewegung »Peace Now« (Frieden jetzt) bereits in den 1990er Jahren von Siedlern besetzt worden, die die 1984 gegründete israelische Militärbasis Gvaot zu einer Ortschaft ausgebaut hatten. Diese begrüßten die militärische Landnahme und kündigten die offizielle Gründung »der neuen Stadt Gvaot« an. »Die Mörder der drei Jugendlichen wollten uns Angst machen und Zweifel über unser Recht auf dieses Land verbreiten«, hieß es in einer Stellungnahme. »Unsere Antwort ist, die Siedlungen zu stärken.«

Nach geltendem Völkerrecht und internationalen, auch von Israel unterzeichneten Abkommen ist die Besetzung des palästinensischen Westjordanlandes verboten, wie auch die Besiedlung und Beschlagnahmung. UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon erinnerte Israel daran, dass dessen Siedlungspolitik im Westjordanland »illegal« sei und die Vereinten Nationen immer wieder darauf hingewiesen hätten. Zudem sei sie kontraproduktiv für die angestrebte Zwei-Staaten-Lösung. Er forderte Israel auf, von jedem weiteren Siedlungsbau abzusehen und sich an das Völkerrecht zu halten.

Der palästinensische Chefunterhändler Saeb Erakat forderte diplomatischen Druck auf Israel, das »viele Verbrechen gegen die Palästinenser und ihr besetztes Land« verübe. Die internationale Staatengemeinschaft müsse Israel dafür zur Rechenschaft ziehen.

»Peace Now« bezeichnete die Enteignung als »die größte seit den 1980er Jahren«, die das gesellschaftliche und wirtschaftliche Gefüge um Gush Etzion und Bethlehem »dramatisch verändern« könne. Die Gruppe warf dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu vor, die Zwei-Staaten-Lösung zugunsten einer Ein-Staaten-Lösung torpedieren zu wollen. [...]

Weiterlesen im Originaltext bei ' jungewelt.de ' ..hier


07.08.2014 20:50
Israelische Killerkommandos hinterlassen Blutspur und Zerstörung
Die Häuser der wehrlosen Opfer wurden kaputt gebombt und viele Bewohner ermordet. Es fehlen die Worte um diese Niedertracht adäquat beschreiben zu können. Die Täter sind letztlich allesamt Rothschildvasallen, welche ein neoliberales, elitäres Tyrannensystem umzusetzen haben, mit dem die Welt geknechtet und ausgesaugt werden soll. JWD  ..weiterlesen


Quelle:alles-schallundrauch (verlinkt)                +
29.07.2014 [Quelle: alles-schallundrauch]
Die Fläche von Gaza wird um 44% reduziert
Seit Beginn des Massenmordes an der Bevölkerung von Gaza am 8. Juli sind bisher über 1'100 Palästinenser getötet und mehr als 6'500 verletzt worden. Laut UN-Angaben sind mindestens 75 Prozent davon Zivilisten. Israel hat 53 Soldaten verloren und 2 Zivilisten. Die israelische Armee IDF hat eine sogenannte Pufferzone rund um Gaza ausgerufen und der Bevölkerung gesagt, sie sollen aus diesem Bereich verschwinden, weil er komplett zerstört wird. Die Fläche die dadurch unbewohnbar wird entspricht 44 Prozent von Gaza. ..weiterlesen
 







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